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Die Professur Kommunikationstechnik stellt sich vor

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Prof. Kays Portrait vor Bücherregal © Dorothe Lunte​/​TU Dortmund
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Kays leitet den Lehrstuhl für Kommunikationstechnik. Im Interview berichtet er unter anderem, an welchen Themen er forscht und wie er aktuelle Forschung in seine Lehre einbindet.

Wodurch kam Ihre Leidenschaft für Ihr Fach?

In meiner Kinder- und Jugendzeit begann die Nachrichtentechnik, den Alltag zu verändern. Radio und Schallplatten waren verbreitet, das Fernsehen gewann immer mehr Bedeutung. Und in der Musik spielte Elektronik eine immer größere Rolle. Das war cool und machte neugierig – aber auch erfinderisch, denn mit schmalem Taschengeld konnte man damals keine Geräte kaufen. Da war es fantastisch, mit einem Philips-Experimentierkasten selber Radios zu bauen. 
In der Schule mochte ich Mathematik und Physik besonders gerne und hatte in Erwägung gezogen, diese Fächer für ein Lehramtsstudium zu wählen – Berufsorientierung gab es damals nicht. Ein Jahr vor meinem Abitur schlug mein Vater vor, ein Studium zum Elektroingenieur zu erwägen. Ich kannte das Berufsbild nicht – so wie heute die meisten Schülerinnen und Schüler. Aber die Idee, auf diesem Wege Dinge zu tun, die das Leben verbessern, fand ich faszinierend, und so habe ich Elektrotechnik studiert. Das war für mich eine hervorragende Entscheidung!

Welche Forschungsthemen bearbeiten Sie und was begeistert Sie daran am meisten?

Die Nutzung der Nachrichtentechnik für Kommunikation und Medien ist mein Lieblingsthema. Immer leistungsfähigere Funkkommunikation ermöglicht das, was die moderne Welt ausmacht: Informationszugang schnell und überall, moderne und effiziente Systeme für Wohnen und Mobilität, technische Unterstützung für Hilfsbedürftige. Es ist beeindruckend, wie sich unser Leben in den vergangenen Jahrzehnten durch neue Möglichkeiten verändert hat. Die Veränderungen sind überwiegend positiv, auch wenn manche Entwicklungen negative Nebenwirkungen haben können. Fake News gäbe es in dieser Breite nicht ohne soziale Medien. Aber die heutige Transparenz und Verfügbarkeit unterschiedlichster Informationen wäre ohne die Nachrichtentechnik undenkbar.

Wie können sich Studierende in Ihre Forschung einbringen?

Wir bieten zu aktuellen Fragestellungen der Kommunikationstechnik für elektronische Medien, Smart Home, industrielle Funkkommunikation und Funksensorik spannende Themen für Abschlussarbeiten an und stellen für die Mitwirkung in Forschungsprojekten studentische Hilfskräfte ein.

Sie lehren u. a. Nachrichtentechnik im 5. Bachelorsemester, was genau kann man sich darunter vorstellen und wie sieht der Praxisbezug aus?

Die Nachrichtentechnik befasst sich mit der analogen (auch das gibt es noch in der Praxis!) und digitalen Übertragung und Verarbeitung von Informationen. Die Inhalte werden durch Vorlesung, Übung und begleitende Experimente sowie zwei Praktika so aufbereitet, dass heute in der Praxis eingesetzte Verfahren verstanden und beurteilt werden können. Ich habe den großen Vorteil, dass ich als Anwendungsbeispiele Systeme aus unserem Alltagsleben vorstellen kann – vom UKW-Radio über die digitale Medienübertragung bis hin zum Mobilfunk. Das alles kann man mit Messtechnik erfahren, aber auch im praktischen Betrieb erproben, wenn wir Audiosignale verarbeiten und übertragen – da kann man das Resultat unmittelbar hören.

Was sind Ihre Tipps für ein erfolgreiches Studium?

Es ist wichtig, ein so umfangreiches Thema wie die Elektrotechnik und Informationstechnik, bei der fast alle Lehrinhalte aufeinander aufbauen, sehr konzentriert und kontinuierlich zu bearbeiten. Wenn man regelmäßig die Vorlesungen besucht, selbstständig Übungsaufgaben löst und die Praktika sorgfältig durchführt, kann eigentlich nichts schiefgehen. Die Tatsache, dass alle Unterlagen und überwiegend auch Veranstaltungsvideos jederzeit verfügbar sind, sollte nicht dazu führen, dass man erst eine Woche vor Klausuren mit der Bearbeitung der Inhalte beginnt – das funktioniert garantiert nicht!


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